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Wissenswertes über Square-Dance
Was ist Square Dance?
Square Dance ist ein amerikanischer Folkloretanz. Zu flotter Western- oder auch Pop- Musik tanzen Gruppen von jeweils vier Paaren nach den Ansagen eines Callers (= Zurufer), der die Kommandos angibt. Die Damen bilden mit den Herren zusammen die verschiedensten Formationen.
Dieser Tanz im Quadrat wurde von den europaeischen Siedlern in Amerika erfunden, um das bei Tanzveranstaltungen herrschende Chaos zu ordnen.
Beim Square Dance werden die zu tanzenden Figuren vom Caller, meist in singender Weise, zugerufen. Man benötigt einen Square = Quadrat, also insgesamt 4 Paare, von denen sich jeweils 2 gegenüber stehen.. Niemand tanzt also, wie bei den bekannteren Tänzen wie Walzer, Tango oder Samba mit seinem Partner für sich, sondern jeder muss die Figuren des entsprechenden Levels im Kopf haben und nach der Ansage des Callers umsetzen können. Dabei weiß niemand außer dem Caller, welche Figur als nächstes kommt. Es gibt keine festen Reihenfolgen. Konzentration, Zuhören und Reaktion ist oberstes Gebot!
Die Kunst des Callers besteht darin, die Tänzer durch praktisch beliebige Figurenkombinationen wieder zur Ausgangsformation zurückzubringen und die Kunst der Tänzer ist es, den Anweisungen des Callers möglichst fehlerfrei zu folgen.
Square Dance ist ein rhythmisch fließender, durch Höflichkeit, Freundlichkeit und Freundschaft geprägter Gemeinschaftstanz.

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Lenz-Dance 2007 bei den Cart-Wheelers in Düsseldorf
Wo kommt Square-Dance her?
Square-Dance entstand aus einer Vielzahl von europäischen (Volks-)Tänzen insbesondere der französischen Quadrille und den englischen Morris- und Contra-Dances und reicht in seinen Wurzeln bis ins Mittelalter zurück. Während der Besiedlung Nordamerikas ab dem 16. Jahrhundert verbreiteten die Siedler ihre eigenen Tänze und übernahmen Figuren anderer. So entstand über viele Jahrzehnte hinweg eine einzigartige Mischung. Manche zogen von Ort zu Ort, um die regional sehr unterschiedlichen Tänze kennenzulernen und weiterzugeben. Hierbei entstand die für den Square-Dance typische Kunst des Callens. Gegen 1930 wurden die inzwischen fast vergessenen Square-Dances wiederentdeckt. Später machte sich eine Gruppe von Callern daran, die vorhandenen Figuren zusammenzutragen und zu standardisieren. Dies ist die Grundlage des heutigen Modern American Square-Dance. Nach Deutschland kam der Square-Dance mit den amerikanischen Soldaten am Ende des Zweiten Weltkrieges.
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Fort Fun Dance 2007
Warum ist Square-Dance faszinierend?
Square-Dance ist mehr als ein Tanz. Es ist ein Zusammenwirken von Menschen jenseits Rasse, Religion und Hierarchie. Es ist Teamwork im ureigensten Sinn, denn Tänzer und Caller sind aufeinander angewiesen. Auch innerhalb der Squares gilt dies: wenn nur einer patzt, trifft es sieben andere mit. Nicht, daß dies schlimm wäre, denn Toleranz wird groß geschrieben und oft können die anderen Tänzer helfend eingreifen.
Square Dance ist ein durch Höflich- & Freundlichkeit geprägter Gemeinschaftstanz.

Square-Dance ist Mitdenken.
Im Gegensatz zu Folklore und Standardtanz werden keine festgelegten Sequenzen einstudiert. Der Student einer Square-Dance-Class lernt die einzelnen Tanzschritte eines Programs. Die Kombination dieser Figuren zu einem flüssigen Tanz ist einzig und allein Aufgabe des Callers, die Tänzer müssen stets aufpassen und seine Calls ausführen. Dies macht den besonderen Reiz aus und fordert die Tänzer mehr als das Tanzen fest eingeübter Sequenzen.

Square-Dance ist international.
Dadurch, daß überall auf der Welt die gleichen Figuren gelehrt werden, ist es egal, wo man mittanzt. Auch dies ist ein erheblicher Vorteil gegenüber den üblichen Tänzen, wo es schon innerhalb einer Stadt derartige Unterschiede bei Tanzschulen geben kann, daß zwei Partner eine längere Eingewöhnungszeit brauchen. Die Square-Dance-Sprache ist englisch, die Figuren haben überall den gleichen Namen und dürfen nicht in die Landessprache übersetzt werden. Auch dies fördert die Zusammenarbeit. Dabei muß man als Deutscher keinesfalls Englisch beherrschen, um Square-Dance zu tanzen. Die Class wird selbstverständlich in Deutsch gehalten.

Square Dance ist Gemeinschaft.
Am deutlichsten kommt dies in den Tanztreffen zum Ausdruck. Viermal im Jahr finden in Europa sogenannte Jamborees statt. Diese werden von einem gastgebenden Club ausgerichtet. In großen Hallen treffen sich zwischen 800 und 2000 Square-Dancer aus aller Welt.
Neben den großen Veranstaltungen stehen jedes Wochenende viele regionale Treffs, die Special Dances, auf dem Programm. Clubs richten diese Treffen zu besonderen Gelegenheiten aus und laden Square- Dancer aus nah und fern dazu ein. Manche Specials erreichen Teilnehmerzahlen bis zu 500 Besuchern, normal sind 100 bis 250. Sie werden gerne benutzt, um den Anwohnern am Clubort zu zeigen, was Square-Dance ist.

Square Dance ist offen.
Offen für Menschen jeden Alters, jeder Religion, jeder Hautfarbe und beiderlei Geschlechts. Die jüngsten Square-Dancer standen bereits im Mutterleib auf der Tanzfläche, selber angefangen haben sie mit etwa acht Jahren. Und selbst mit achtzig sind gestandene Square Dancer noch nicht zu alt dafür. Es gibt ganze Familien, die gemeinsam von diesem Virus befallen sind. Wo gibt es sonst noch ein Hobby, daß von wirklich allen Altersgruppen gemeinsam ausgeübt werden kann? Selbst Körperbehinderte haben die Chance, an dieser Aktivität teilzunehmen. Es gibt unter Square-Dancern z.B. Blinde, Contergan-Geschädigte und Rollstuhlfahrer.

Square Dance ist Mitmachen.
Neben regelmäßigen Tanztreffen und größeren Veranstaltungen gibt es Hunderte von Aktivitäten, die ein Square-Dance-Club unternimmt. Da werden Bustouren zu entfernten Clubs und Veranstaltungen organisiert. Es gibt Square-Dancer die im Schwimmbecken oder auf einer Eisbahn, im Autobus oder im Flugzeug getanzt haben.
Himmelfahrt Special 2007 bei den Yukon Tramps & Drivers
Modern American Square Dance heute
Da überall auf der Welt die gleichen Figuren benutzt werden, kann jeder, der irgendwo Square-Dance gelernt hat auch überall mittanzen. Die Ansagen erfolgen nach einem international vereinbarten Programm in englischer Sprache, es sind jedoch keine Englischkenntnisse notwendig, um Square-Dance zu lernen. Dieses Programm beinhaltet mehrere Tanzlevel.
Basic (B) besteht aus 49-50 Figuren.
Mainstream (MS) beinhaltet ca. 70 Figuren.
Plus (+) sind insgesamt 95-100 Figuren.
Danach folgen 2 Advanced-Level (A1, A2) und drei Challenged-Level (C1, C2, C3).
Die etwas ungenaue Zahlenangabe beruht auf unterschiedlicher Zählweise. Was für den einen eine andere Figur ist, bezeichnet ein anderer lediglich als Variation.
Für öffentliche Tanzveranstaltungen ist Mainstream das vom europäischen Dachverband geforderte Eingangsniveau. Es ist auch das in Deutschland verbreitetste Niveau. Plus wird noch relativ häufig getanzt, die höheren Level nur in einer handvoll Clubs und in Ausnahmefällen.
Ob mit Partner oder ohne, bald ist man Teil eines Kreises, in dem jeder jedem freundschaftlich begegnet. Es gibt keinen Wettbewerb, nur Spaß am Beisammensein mit Musik und Tanz. Viele Freundschaften werden so geschlossen, auch über Grenzen und Ozeane hinweg. Square-Dancer besuchen sich gegenseitig auf den Clubabenden anderer Clubs und organisieren regionale, überregionale und internationale Tanzveranstaltungen. Bei den Jamborees, die die EAASDC (Europäische Square-Dance Dachorganisation) mehrmals jährlich veranstaltet, treffen sich zwischen 1.000 und 2.000 Tänzer zu einem Wochenende mit viel Spaß. Zu den regionalen Veranstaltungen einzelner Clubs - von denen jedes Wochenende mehrere stattfinden - reisen nicht selten mehrere hundert Tänzer an. Square-Dance Clubs sind in Europa weit verbreitet, alleine in Deutschland gibt es rund 350. In der Regel findet man in jeder größeren Stadt wenigstens einen Club, meistens jedoch mehrere. Stark vertreten sind sie auch in den Niederlanden, in Tschechien, in Schweden und in Großbritannien. Auch in Österreich, der Schweiz, Italien, Frankreich, Dänemark gibt es Clubs. Außerhalb Europas gibt es hauptsächlich in den USA, Kanada, Japan und Australien Clubs.
Kleidung
"Richtige" S-D-Kleidung gibt es vom Ursprung her eigentlich nicht. Man schrieb lediglich bei Herren ein langärmliges Hemd und bei der Dame ein Kleid vor.
Die Kleidung heute gehört dem "Modern-Square-Dance" an.
In der Regel tragen die Herren eine normale, lange (meist schwarze) Hose, ein Westernhemd mit langen Ärmeln, eine geflochtene Kragenschnur (Bolotie) oder ein Halstuch (Scarf), Kragenecken, ggf. einen Gürtel mit dekorativer Schnalle (Buckle) sowie vielleicht auch ein kleines Handtuch am Gürtel.
Die Damen tragen meistens Bluse und einen Rock mit Gürtel, darunter einen Petticoat sowie sogenannte "Pettipants" (Spitzenhöschen). Bei ihnen sind auch kurze Ärmel erlaubt.
Man darf erwähnen, das man es nicht so eng mit der Kleiderwahl sieht. In den meisten Clubs wird an den Clubabenden eh Straßenkleidung getragen, nur zu Anlässen bzw. Auftritten halt die o. g. "Tracht". Es sind aber auch andere Varianten der Bekleidung möglich. Ferner wird bei einem Anfänger auch keine volle Montur erwartet - schließlich kostet diese ja auch eine Kleinigkeit ;)

Für diejenigen, die nicht in diesem Gebiet so bewandert sind, zeige ich eine Seite weiter das eine oder andere "Zubehör" - allerdings erstmal nur welches für die Herren.
(Danke an Rainer Krumm, von dem ich mir den obigen Text kopieren durfte. Den einen oder anderen Abschnitt habe ich allerdings etwas abgeändert)
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